
Letzte Woche haben wir uns in der Meditationspraxis mit der Frage beschäftigt, was wir empfangen und was wir geben. Heute richten wir unseren Blick auf die zweite Naikan-Frage:
Was habe ich gegeben?
Oft glauben wir, die Antwort sei „nichts“, besonders dann, wenn unser Selbstwertgefühl niedrig ist oder wir uns wertlos fühlen. Doch Naikan lädt uns ein, genauer hinzusehen und die verborgene Kraft des Gebens in unserem Alltag neu zu entdecken.
Die verborgene Kraft des Gebens
Es geht nicht um große Gesten oder spektakuläre Taten. Viel wichtiger sind die kleinen Dinge, die wir oft übersehen. Momente, in denen wir etwas beitragen, ohne es groß wahrzunehmen.
- Hast du jemandem zugehört?
- Hast du für jemanden gekocht oder den Tisch gedeckt?
- Hast du ein Lächeln geschenkt oder eine Tür aufgehalten?
Diese kleinen Handlungen sind der unsichtbare Kitt, der unsere Beziehungen zusammenhält. Wenn wir anfangen, sie wahrzunehmen, stärkt das unser Gefühl, ein wertvoller Teil im Leben anderer zu sein
Ein persönlicher Einblick
Im September werde ich mit meiner Mutter und meiner Tochter für sieben Tage an einem Naikan-Retreat teilnehmen. Um uns vorzubereiten, reflektiere ich abends gemeinsam mit meiner Tochter unseren Tag.
Besonders spannend ist es, wenn wir uns die dritte Naikan-Frage stellen:
„Welche Schwierigkeiten habe ich anderen bereitet?“
Ich dachte zuerst, dass diese Frage für meine Tochter schwer sein würde. Doch ich war tief berührt von ihrer wachen Wahrnehmung und wie natürlich sie erkennt, wo sie andere vielleicht belastet hat und das ganz ohne Schuldgefühle.
Diese Haltung möchte ich auch in meine Praxis einfließen lassen. Sie erinnert uns daran, dass Reflektion nicht bedeutet, uns selbst zu verurteilen, sondern uns klarer zu sehen mit all unseren hellen und dunklen Seiten.
Deine Stimme ist gefragt
Ich möchte meine Meditationsangebote und diesen Blog noch besser auf deine Bedürfnisse ausrichten. Deshalb meine Frage an dich:
- Welche Gefühle oder Herausforderungen beschäftigen dich zurzeit am meisten im Alltag?
- Was würde dir am meisten helfen?
Teile mir gerne deine Gedanken über das Kontaktformular oder per E-Mail mit.
Deine Rückmeldung ist wertvoll und hilft mir, meine Inhalte noch hilfreicher für dich zu gestalten.
Liebe Grüße
Sarah