Kennt ihr das Gefühl, wenn die Dinge nicht so sind, wie sie scheinen? Samsara (Sanskrit: Kreislauf von Leben und Tod) ist manchmal wie ein Haus voller Spiegel. Was von Weitem glänzt und verlockend aussieht, entpuppt sich als hohl. Und das, was uns zuerst abschreckt, trägt manchmal den Schlüssel zu echter Freiheit in sich.
Nichts ist wirklich so, wie es auf den ersten Blick erscheint. Irgendwann halten wir inne. Vielleicht mitten im Alltag, vielleicht in einem stillen Moment. Wir spüren: Da ist mehr. Da ist ein Weg, der tiefer führt, weg von dem, was wir kennen, hinein in unbekanntes Terrain. Dort wartet echte Veränderung auf uns. Wir schauen nach innen und spüren, dass es möglich ist, den eigenen Geist zu verwandeln – und ehrlich gesagt, es fühlt sich ziemlich unmöglich an.
Trotzdem setzen wir einen Fuß vor den anderen, und prompt stolpern wir schon. Unser Geist ist wie ein neugieriges Kind, ständig abgelenkt von allem, was süß schmeckt, glitzert oder verspricht, das Leben leichter zu machen. Die Anziehungskraft des gewohnten Lebens ist stark. Immer wieder fallen wir hin, rappeln uns auf und müssen uns neu entscheiden: Weitergehen oder umkehren?
So stehen wir zwischen den Welten nicht mehr ganz dort, wo wir herkommen, aber auch noch nicht dort, wo wir hinwollen. Und genau in diesem Zwischenraum werden unsere Schwächen deutlicher sichtbar: die Zweifel, die Bequemlichkeit, die kleinen ethischen Kompromisse. Ein Teil von uns hängt noch am alten Leben, obwohl wir längst seine Fallen durchschaut haben. Gleichzeitig fehlt uns manchmal die Begeisterung, wirklich alles für die Befreiung zu geben.
Es ist wie Seiltanzen: Jeder Schritt braucht unsere ganze Aufmerksamkeit. Ein Moment der Zerstreutheit, und wir verlieren das Gleichgewicht.
Das Fallen gehört zum Lernen dazu. Und die Balance kommt, wenn wir uns etwas anvertrauen, das größer ist als wir selbst. Schritt für Schritt, mit Geduld und Mitgefühl, auch mit uns selbst.
Sarah