Ich habe ein online Retreat dieses Wochenende gemacht, zur Schulung von Konzentration. Und ehrlich gesagt: Es hat mich wirklich motiviert. Es hat mir gezeigt, dass es möglich ist, auch wenn ich keine Nonne werde und irgendwo in einer Höhle in den Bergen still meditiere, dass ich diesen Zustand der Konzentration auch in meinem Alltag entwickeln kann, wenn ich es möchte. Natürlich erfordert es Anpassungen im Leben und benötigt den Wunsch es umzusetzten und dafür auch was zu tun.
So oft wünschen wir uns innere Ruhe. Einen klaren Geist, ohne Gedanken, Konzentration. Aber wie oft rennen wir durchs Leben, hetzen von Termin zu Termin, jagen inneren oder äußeren Bildern nach und wundern uns, dass der Kopf nicht zur Ruhe kommt?
Am Wochenende habe ich mich mit den sogenannten „günstigen Bedingungen zur Entwicklung von meditativer Sammlung“ beschäftigt. Und ich habe gespürt, wie viele dieser Bedingungen ich kaum oder gar nicht erfülle. Nicht weil ich es nicht will, sondern weil ich in einem Leben stehe, das viel verlangt und dem ich mich auch aussetze.
Und doch: Diese Bedingungen zeigen eine Richtung. Keine dogmatische, sondern eine, die dem Geist hilft, weicher zu werden, ruhiger, stabiler. Wenn wir unsere Wünsche zügeln, wenn wir mit dem zufrieden sind, was da ist, wenn wir uns nicht zerstreuen, wenn wir ethisch leben dann entsteht etwas Neues. Eine Form von Sammlung, die nicht auf Druck beruht, sondern auf Klarheit.
Ich habe dabei ein Bild mitgenommen, das ich gern mit dir teilen möchte: Unser Geist kann wie ein Feuer sein. Nicht wild und zerstörerisch. Sondern klar, warm, leuchtend. Und wie bei einem Feuer: Wenn wir es nähren, wenn wir es schützen, wenn wir nicht ständig neue Funken hineinschmeißen dann wird es stetig. Dann kann es wärmen. Dann kann es leuchten. Auch für andere.
Aber genau dort mitten im Gewirr unserer Wünsche, Pläne und Selbstzweifel fängt etwas an, sich zu sortieren. Eine neue Klarheit. Eine neue Würde. Und aus dieser Würde wächst Konzentration. Nicht aus Zwang. Nicht aus Leistung. Sondern aus einem echten inneren Wunsch: still zu werden. Klar zu werden. Frei zu werden.
Ich freue mich, wenn du am Mittwoch wieder dabei bist. Die angeleitete Meditation zur letzten Stunde findest du unten im Anhang nimm dir dafür Zeit, wenn du magst. Und bring auch gerne Fragen oder Gedanken mit in die nächste Runde. Ich bin gespannt auf das, was sich zeigt.
Sarah